Im letzten Jahr habe ich um die 20 Beiträge geschrieben und jeder war wie eine kleine Geburt:
Die Eröffnungsphase
Das Thema ist reif: Ich kann fühlen, dass ich drüber reden oder schreiben möchte. Ich freue mich und bin doch aufgeregt. Immer wenn ich zu schreiben beginne, weiss ich nicht wo ich landen werde. Die ersten zwei Sätze lasse ich meine Finger schreiben ohne nachzudenken, nun weiss auch das Thema, dass „es“ soweit ist.
Die Übergangsphase
Mal flutsch es, mal sind die Wehen heftig und nix geht. Tipp-tipp-tipp-lösch-lösch-lösch-tipp und so weiter. Manchmal geht es drei Sätze voran und danach wieder vier zurück, nachmal gibt es Pausen die wie eine Ruhe vor dem Sturm sind und manchmal totalen Stillstand. Anders als bei einer echten Geburt kann ich das Schreiben in dieser Phase einfach abbrechen, und Facebook, Twitter und Co checken, dann so tun als wäre ich nie schwanger gewesen. Entwürfe sind wie Kinder, die nie geboren wurden.
Die Austreibungsphase
Ich kann es fühlen: Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Dieser Text wird es schaffen! Die Geschichte fängt an ein eigenen Existenz in der Welt zu haben. Ich bin nur das Werkzeug. Ich schreibe, schreibe, schreibe. Ich bin überrascht, wie viel da wirklich raus möchte und gehe einfach nur mit. Geschichten, die es bis hier schaffen sind noch nie als Entwurf geendet.
Die Nachgeburtsphase
Ich lehne mich zurück, lese den Text. Er gefällt mir. Ich wisch noch mal hier und noch mal da, korrigiere kleine Fehler. Bin dabei jedoch nicht penibel. Ich bin stolz und irgendwie erleichtert. Habe die Schmerzen der Geburt schon fast wieder vergessen und freue mich über die neue Url. Manchmal denke ich hier kurz „Och das war ja gar nicht so anstrengend“ und dass es in Wirklichkeit leichter als gedacht war.
Und jetzt du!
Was denkst du zu diesem Thema?
Danke für deinen Kommentar.
<3<3<3 thies